Hemmung (Uhr)

Animation einer Ankerhemmung, wie sie in Pendeluhren verwendet wird

Die Hemmung (früher auch Gang; franz. échappement; engl. escapement) ist jene Baugruppe in Räderuhren, die die Verbindung zwischen dem Räderwerk und dem Gangregler (etwa dem Pendel) herstellt. Sie besteht als Ankerhemmung in der Regel aus dem Hemmungsrad (Gangrad, Steigrad oder Ankerrad)[1] und dem Hemmstück (Anker, Ruhestück). Der Gangregler bewirkt über das in das Hemmungsrad eingreifende Hemmstück das periodische Anhalten („Hemmen“) des Räderwerks und damit den regelmäßigen Gang der Uhr. In umgekehrter Richtung erhält er Energie (Hebung, Impuls), um nicht stehen zu bleiben. Ein Pendel wird periodisch „gehoben“.[2]

Dieser Artikel beschreibt nur Hemmungen, die auf klassischen Schwingsystemen beruhen, also Pendel, Unruh oder Foliot (Waag). Die Umsetzung von Schwingungen anderer Oszillatoren wie Stimmgabeln, Quarzkristalle oder schwingfähiger Siliziumelemente in die getaktete Bewegung eines Uhrwerks wird hier nicht betrachtet.

Die Erfindung von drei Methoden der Hemmung gelang englischen Uhrmachern zwischen etwa 1685 und 1720. In China fand sich schon eine Ankerhemmung in einer astronomischen Uhr von Su Song (ab 1086).

  1. Fachausdrücke bei erstmaliger Nennung kursiv und in Klammern, meistens aus Klaus Menny: Die Funktion der Uhr, Callwey, 1994.
  2. Klaus Menny: Die Funktion der Uhr. Callwey, München 1994, ISBN 3-7667-1095-8, S. 37ff.

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